Prägeverfahren

Das Hub Praegeverfahren


Ein beheizter Stahl-, Messing- oder Silikongummi-Stempel, der flach oder mit einem Reliefmotiv gestaltet ist, fährt in einer vertikalen Hubbewegung auf das zu prägende Teil. Je nach dem zu erzeugenden System kann es eine mechanische oder pneumatische Hubprägepresse sein.Zwischen dem Prägestempel und dem Teil liegt die Prägefolie mit dem Träger nach oben.

Durch einen relativ hohen Prägedruck wird die auf der Unterseite der Prägefolie befindliche Klebeschicht aktiviert, so verbindet sie sich mit dem zu prägenden Material. Die Materialoberfläche wird dabei leicht plastifiziert und gewährleistet eine besonders haftfeste Verbindung zwischen der Prägefolie und dem Material. Dabei ist zu beachten, dass die Prägezeit, Prägedruck, Prägefolie als auch die Prägetemperatur sehr wichtige Faktoren sind und somit sehr präzise einstellbar sein müssen.

Im Hubverfahren können flache, konvexe oder konkave Teile mit einem angepassten Prägestempel beprägt werden. Ein Prägewinkel von 75° sollte nicht überschritten werden.


Das Abroll-Paegeverfahren

Das Abrollprägen eines runden Körpers (Zahlenrollen, Verschlüsse, Lippenstifte, Einstellräder, Hülsen, Dosen usw.) 

erfolgt normalerweise mit einer Abrollvorrichtung, welche auf einer Hubprägemaschine montiert ist.

Die Abrollvorrichtung besteht aus einem,

 auf gehärteten Kugel- oder Flachführungen gelagerten Prägeschlitten. Der Antrieb des Prägeschlittens erfolgt pneumatisch-hydraulisch,

mit servogesteuerten Motoren, oder durch Schrittmotoren. Ein sehr wichtiger Faktor beim Abrollen ist die Abrollgeschwindigkeit, dies entspricht der Prägezeit beim Hubprägen und muss je nach Prägefolie sehr genau einstellbar sein.

Das Flaschen-Praegeverfahren

Auf eine Hubbprägemaschine wird z.B eine zweiteilige Flaschenprägeform, bestehend aus einem Ober- und Unterteil, die genau die Aussenkontur der Kunststoff-Flasche umschliesst, montiert. Bei geöffneter Form wird die Flasche in die untere Formhälfte eingelegt. Die obere Formhälfte enthält das Prägewerkzeug, bzw. den Prägestempel, das ebenfalls genau

der Flaschenkontur angepasst sein muss. Mittels eines sehr genauen Thermoreglers wird das gravierte Prägewerkzeug, je nach Material der Kunststoffflasche auf die entsprechende Prägetemperatur beheizt. Nach dem Einlegen der Flasche senkt sich der Oberteil mit der beheizten Flaschenprägeform, d.h. die komplette Flaschenprägeform mit der eingelegten Flasche, schliesst sich mit einem relativ hohen Schliessdruck. Nach dem Aufblasen der Flasche wird die Flaschenwand an das beheizte Prägewerkzeug gedrückt “Aufblaszeit = Prägezeit”. Nun kann die Form geöffnet und die beprägte Flasche entnommen werden.

Das Flach-Abrollpraegeverfahren

Bei diesem Verfahren wird eine, meistens von aussen beheizte Silikongummi-Walze als Prägewerkzeug mit einem entsprechenden Prägedruck über das Werkstück gerollt.

Zwischen der Prägewalze und dem Werkstück läuft die Prägefolie mit einer genau geregelten Geschwindigkeit. Dabei

können grössere Flächen von Kunststoffteilen ohne Lufteinschlüsse überprägt werden. In vielen Fällen werden aber auch in Reliefs gespritzte Stege, Schriften und Dekors, sowie endlose Profile mit Prägefolien überprägt.

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